Fensterverglasung: Welches Fensterglas benötige ich?

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Der Einbau von neuen Fenstern erfordert im Vorfeld Einiges an Planung. So haben Sie sich zuerst einen Überblick zu verschaffen, welche Fenster sich in Ihrem Fall besonders eignen. Neben der Optik ist auch wichtig den Einbauort genau zu planen. Die vielen verschiedenen Fenstertypen und ihre Eigenschaften haben wir Ihnen hier bereits vorgestellt.

Sind die Fenster bereits ausgesucht und auch schon deren Einbauort festgelegt, so bleiben noch die Fragen: Welche Fensterverglasung benötige ich? Und welche verschiedenen Varianten gibt es eigentlich?

Fenster in

Wärmeschutz als Priorität

Wer seine Fenster erneuern lassen will oder im Neubau die Fenster plant, der wird sich zuerst mit dem Thema Wärmeschutz auseinandersetzen müssen. Energieeffiziente Wärmeschutzverglasungen sind die Grundlage eines jeden modernen Fensters. Die Energie-Einspar-Verordnung (EnEV) von 2014 regelt, dass neue Fassadenfenster heute maximal einen Wärmedurchgangseffizienten (U-Wert) von 1,3 haben dürfen. Bei Dachfenstern wird mit einem Richtwert von 1,4 gearbeitet.

Verschiedene Arten der Verglasung

Kommen wir nun zu den vielen verschiedenen Varianten, die es bei der Verglasung zu betrachten gibt:

  • Sicherheitsglas: Neben dem Punkt Energieeffizienz ist auch die Sicherheit eine der Themen, mit der man sich bei der Verglasung auseinanderzusetzen hat. Idealerweise wird hier sowohl Bruch- als auch Einbruchsicherheit gewährleistet – mit Verglasungen die besonders hohe Sicherheitsansprüche erfüllen. Hier unterscheidet man zwei verschiedene Varianten:
    Zum Einen gibt es das so genannte Einscheibensicherheitsglas, eine thermisch vorgespannte und extrem biegsame Fensterglasart. Diese zerfällt bei einem Bruch in Scherben ohne scharfe Kanten und minimiert so die Verletzungsgefahr.
    Zum Anderen gibt es das Verbundsicherheitsglas (VSG), umgangssprachlich auch Panzerglas genannt. Dieses besteht aus mehreren miteinander verbundenen Scheiben und einer hochelastischen, reißfesten Folie. Bei einem Bruch bleiben die Scherben an der Folie kleben und schützen so vor Verletzungen, stellen dabei gleichzeitig auch ein Hindernis für Einbrecher dar.
  • Schallschutzglas: Wenn die Fenster in Großstädten oder in unmittelbarer Nähe zu Flughäfen, Bahnstrecken, Autobahnen, etc. einzubauen sind, kann über Fenster aus Schallschutzglas nachgedacht werden. Diese schützen vor Lärm und steigern somit die Wohnqualität. Bei den hier eingesetzten Scheiben handelt es sich ebenfalls um Verbundsglasscheiben mit einer eingebrachten Folie oder Kunstharzschicht.
  • Brandschutzglas: Wer sein Haus mit feuerwiderstandsfähigen Fenstern ausstatten will, greift auf Brandschutzglas zurück. Dieses wird aus einer feuerhemmenden und -beständigen Verglasung gefertigt.
  • Sichtschutzglas: Vor Allem in dicht bebauten Siedlungen und Straßen kann Sichtschutzglas eine interessante Variante sein, um sich vor neugierigen Blicken zu schützen. Ohne Einschränkung des natürlichen Lichteinfall durch zum Beispiel Rollos, Vorhängen, etc., erzielt man so mehr Privatsphäre mit dem Erhalt des Ausblicks nach draußen.
  • Sonnenschutzglas: Bei Räumen, die im Süden liegen, kann man mit dieser Verglasung vor Überhitzung schützen. Sie wirkt innen wärmedämmend und bietet einen guten Wärmeschutz gegen Solareinstrahlung.
Sprossenfenster in

Neue Fenster sind eine oftmals kostenintensive Investition. Zu den Kosten der Verglasung kommen noch die Preise für Rahmen, Isolation, Einbau etc. hinzu. Je nachdem für welche Größe, Fenstertyp und Anzahl man sich entscheidet, kann es demnach schon zu einer großen Investition werden. Dies lohnt sich in der Regel jedoch schnell, aufgrund durch die Ersparnis von Heizkosten.

Fördermöglichkeiten

Eine gute Nachricht gibt es jedoch: Es gibt heutzutage zahlreiche Möglichkeiten, die Erneuerung der Fenster fördern zu lassen. Die bekanntesten Förderprogramme sind das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Die KfW-Förderung richtet sich vor Allem an private Bauherren, die ihren Wohnraum energetisch sanieren wollen. Es sollte nur darauf geachtet werden, dass
1. der Antrag der Förderung noch vor der Umsetzung des Bauvorhabens gemeinsam mit einem Energieberater gestellt wird,
2. die Fenster einen U-Wert von unter 0,95 haben und
3. dass die Fassade des Hauses einen besseren Dämmwert hat als die neuen Fenster.

Je nachdem, welchen KfW-Standard man mit den Sanierungsmaßnahmen erreicht, kann man mit Zuschüssen in Höhe von 10 bis hin zu 30% der Kosten rechnen. Ebenso ist ein Förderprogramm mit Darlehen anstelle von Zuschüssen bei der KfW möglich. So können Einzelmaßnahmen wie die Fenstersanierung mit Krediten von bis zu 50.000 Euro bedacht werden.

Auch die Energiesparberatung des BAFA unterstützt die private Fenstersanierung. Hier wird mit einem förderfähigen Energieberater gearbeitet. Der Zuschuss für eine Vor-Ort-Beratung beträgt dabei 60 % der förderfähigen Kosten. Wichtig ist:
1. Die Energiesparberatung darf nicht vor Antragsstellung durchgeführt werden und
2. das Gebäude muss vor dem 31. Januar 2002 erbaut worden sein.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.kfw.de

© Fotos: Heiko Neumann

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